Dornfelder ist eine rote Beerensorte deutschen Ursprungs, die 1955 von August Herold in Weinsberg in Württemberg gezüchtet wurde. Die Sorte entstand durch Kreuzung von Helfensteiner (aus Frühburgunder/Pinot Noir Précoce mit Trollinger/Schiava Grossa) und Heroldrebe (aus Blauer Portugieser × Blaufränkisch/Lemberger), die Herold bereits einige Jahrzehnte zuvor erfunden hatte. Der Dornfelder musste rund 25 Jahre warten, bis er 1979 zum Anbau zugelassen wurde. Sein Name ist eine Hommage an Immanuel August Ludwig Dornfeld, einen hohen Beamten, der an der Gründung der Weinbauschule in Weinsberg beteiligt war. Mit einer Gesamtanbaufläche von über 8.000 Hektar und einem stetigen Anstieg in den 80er und 90er Jahren ist die Sorte heute die am zweithäufigsten angebaute rote Rebsorte in Deutschland und hat im Jahr 2001 den Blauen Portugieser überholt. Auch in Rheinhessen und der Pfalz, wo einige der besten Rotweine Deutschlands erzeugt werden, hat er sich besonders gut eingelebt. Der Dornfelder ist der Spitzenreiter unter den neuen deutschen Rotweinsorten. Seine Weine sind weniger klar und leicht als in der Vergangenheit und haben einen deutlich internationaleren Charakter. Dies ist einer ausgeprägten Säure zu verdanken, die durch den Ausbau in Eichenholz begünstigt wird und tiefe, komplexe und kraftvolle Weine mit samtigen Tanninen, fruchtigen Noten von Pflaumen, Brombeeren und Kirschen sowie Anklängen an Holz und Röstaromen hervorbringt. Es handelt sich definitiv um eine Traube der neuen Generation, da sie genetisch besser ist als die anderen: Sie ist leichter anzubauen als der Spatburgunder, hat eine höhere Fäulnisresistenz als der Blaue Portugieser, stärkere Stiele als der Trollinger und reift früher als der Lemberger. Außerdem ist er sehr ertragsreich, so dass er in Schach gehalten werden muss.